
Das, was mich und meinen Mann mit am meisten herausfordert, seitdem wir Kinder haben, ist, Zeit für Dinge zu finden, die nichts mit unserer Arbeit oder unseren Kindern zu tun haben. Unsere Kinder nehmen uns einfach komplett in Anspruch. Verstehe mich nicht falsch, meine Kinder sind das größte Geschenk für mich und ich liebe es, abends im Bett zu liegen und zu wissen, dass ich heute mein Bestes für sie gegeben habe - doch, sind wir mal ehrlich, oft ist Elternsein einfach anstrengend und erschöpfend.
Jede Phase unserer Kinder bringt neue Anforderungen und Herausforderungen mit sich, die an uns zerren. Wenn ich mich mit anderen Eltern unterhalte, merke ich, dass kaum einer von uns viel Priorität darauf legt, sich um sich selbst zu sorgen. Wir versuchen, aus einem leeren Fass zu geben und wundern uns, warum wir so schnell verärgert und gestresst sind.
Bevor wir Kinder hatten, habe ich mir jeden Morgen Zeit mit Gott genommen, ich habe viel Zeit mit Freunden verbracht, ich war mit meinem Mann oft im Kino, ich habe Bilder gemalt - die nicht nach einer Weile halb angefangen herumstanden und vollstaubten. Doch heute sieht das Leben ganz anders aus.
Das, was in meinem Leben jetzt meine Hauptaufmerksamkeit hat, ist meine Familie. Vorher war es ein Leichtes, regelmäßig Dinge zu tun, die einfach mir selbst Spaß machten. Jetzt braucht es dafür gewollte Absicht - und zwar solch eine, die nicht von einem schlechten Mama-Gewissen wieder zerstört werden kann.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich neue Wege gefunden habe, mich bewusst um mich selbst zu kümmern. Ich liebe es inzwischen, in meinem Auto Zeit mit Gott zu verbringen. Ich brauche mit meinem Mann jetzt zwei Tage, um einen Film gemeinsam zu schauen, doch die gemeinsame, kinderfreie Zeit ist unglaublich wertvoll für uns. Ich habe aufgehört, mich schlecht dafür zu fühlen, wenn ich mich nach der Arbeit mal mit einer Freundin treffe. Ich habe gelernt, meine Bedürfnisse zu kommunizieren, selbst in Momenten, in denen unser Haus voller Leute ist.
Ich bin immer noch kein Profi darin, mich gut um mich selbst zu kümmern. Und meine Familie ist und bleibt das Wichtigste für mich. Doch es ist mir neu wichtig geworden, dass es mir selbst gut geht. Denk daran, wenn du dich für dich selbst entscheidest, heißt das nicht, dass du deine Familie vernachlässigst. In Wirklichkeit ist es so, dass wir sogar noch besser für unsere Familie da sein und ihr noch mehr geben können, wenn es uns selbst gut geht.
Autor: Candice Wynn Original Artikel: https://theparentcue.org/choosing-ourselves-isnt-neglecting-our-familiy/ Ins Deutsche übersetzt von Nora Wendt (Die Übersetzung enthält einige inhaltliche Anpassungen.)
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