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Wenn dein Dreijähriger immer alles wissen will



Mit drei Jahren fangen Kinder langsam an, sich selbst anzuziehen, richtig auf die Toilette zu gehen und dir zu sagen, was sie zu Mittag essen wollen. Als Elternteil denkst du zu Beginn dieser neuen Phase: „Wow! Die ersten drei Jahre waren so anstrengend! Aber jetzt kann ich mich endlich mal ein bisschen erholen!“


Richtig?


Nein. Nicht richtig. Gerade, wenn du dich zum ersten Mal seit drei Jahren wieder gemütlich aufs Sofa setzen willst, fängt das Gehirn deines Dreijährigen an zu rattern. Und die Fragen beginnen.


„Wie funktioniert ein Computer?“

„Warum sind deine Haare so wuschelig?“

„Warum gehst du immer zur Arbeit?“


Und eine meiner Favoriten von meiner Tochter: „Wenn du nicht schwanger bist, warum sieht es dann so aus, als ob du ein Baby in deinem Bauch hast?“


Das ist das Alter der Neugier. Das ist das Alter, in dem alles möglich ist. Das Beste an diesem Alter ist, dass du die Welt durch den Forscherdrang deines Kindes auf eine ganz neue Art und Weise wahrnimmst. Du siehst den Himmel anders. Du siehst die Technik anders. Du siehst dich selbst anders.


Ich erinnere mich noch an ein Gespräch, das ich mit meiner Tochter hatte, als sie drei Jahre alt war. Sie hat mir Fragen über Gott gestellt. „Mama, wo lebt Gott? Mama, wann muss Gott ins Bett? Mama, ist Superman stärker als Gott?“ Ich bin, in Gedanken versunken, Auto gefahren und habe halbherzig geantwortet: „Gott lebt im Himmel. Gott muss nicht schlafen. Gott ist stärker als alles.“


Doch dann hat meine Tochter mir eine Frage gestellt, die mich wirklich zum Nachdenken gebracht hat!


„Mama, weint Gott manchmal?“


Während ich darüber nachgedacht habe, was ich antworten soll, wurde mir ganz komisch. Mein Kind - meine Dreijährige! - sah Gott in einer Art und Weise, wie ich es schon lange nicht mehr getan hatte. Sie sah in Gott mehr als ein gesichtsloses Ding im Himmel, einen Automaten für unsere Wünsche, einen wütenden Richter, der uns bestraft. Sie sah Gott als einen, der fähig ist zu fühlen und zu denken. Sie sah Gott als Gott.


Ich brauchte die Sicht meiner Dreijährigen, um mich daran zu erinnern, wie persönlich und real Gott ist.


In der Phase der Neugier hast du die Möglichkeit die Weltsicht deines Kindes zu formen. Du kannst deinem Kind Dinge beibringen, die es für den Rest seines Lebens nicht mehr vergessen wird. - Und wahrscheinlich wird dein Kind deine Weltsicht mindestens genauso formen.



 

Autor: Sue Miller Original Artikel: https://theparentcue.org/what-to-do-with-the-curiosity-of-a-three-year-old/

Ins Deutsche übersetzt von Nora Wendt (Die Übersetzung enthält einige inhaltliche Anpassungen.)

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