
Als ich ein Kind war, habe ich Steine geliebt! Ich habe Steine gesammelt, Türme aus ihnen gebaut und sie auf dem Wasser springen gelassen. Egal, wo ich hingegangen bin, ich habe von überall Steine in meine Hosentaschen gesteckt. Und dabei habe ich folgendes gelernt: Steine sind schwer.
Als ich ein Kind war, habe ich, wie jedes andere Kind auch, Leid erlebt. Manches Leid war eher geringfügig, z.B. als meine Schwestern mich gepiesackt haben. Doch manches Leid, war wirklich sehr tiefgehend und schmerzvoll, so z.B. die Wutausbrüche meines Vaters und die Scheidung meiner Eltern als ich Zehn Jahre alt war mit dem schrecklichen Streit um das Sorgerecht.
Jetzt, Jahre später, habe ich selbst Kinder und mein Wunsch ist, dass sie das Prinzip und die Bedeutsamkeit von Vergebung verstehen und verinnerlichen. Ich würde alles tun, um meinen Kindern jedes noch so kleinste Leid zu ersparen. Doch leider weiß ich, dass das nicht möglich ist.
Meine Kinder werden sowohl in ihrer Kindheit als auch als zukünftige Erwachsene immer wieder Leid erleben. Ich will mich deshalb lieber darauf konzentrieren, meinen Kindern zu helfen, mit dem Leid umzugehen, wenn es kommt.
Um meinen Kindern das Prinzip von Vergebung zu erklären, habe ich wieder auf meine alten Freunde zurückgegriffen: die Steine.
Ich möchte, dass meine Kinder verstehen: Wenn ein anderer Mensch uns mit seinen Worten oder seinem Verhalten verletzt, dann ist es unsere Entscheidung wie wir damit umgehen. Wir können entweder an dem Schmerz festhalten - doch das ist dann so, als würden wir einen schweren Stein tragen und ihn überall mithinnehmen. Umso mehr wir an der Wut festhalten, umso schwerer wird der Stein - bis er uns irgendwann zu Boden bringt und unser ganzes Leben einnimmt.
Ich möchte, dass meine Kinder verstehen, dass sie stattdessen die Entscheidung treffen können, den Schmerz und die Wut loszulassen und zu vergeben. Wenn meine Kinder von einem anderen Menschen verletzt wurden, gebe ich ihnen einen Stein in die Hand und ermutige sie, den Stein zu werfen - nicht auf die andere Person, sondern soweit sie können in den Bach hinter unserem Haus. Ich erkläre ihnen dann, dass den Stein zu schmeißen dafür steht, die Wut loszulassen und sich dafür zu entscheiden, dass die andere Person nicht für ihren Fehler bezahlen muss.
Meine Hoffnung für meine Familie und für deine ist, dass wir mit unserer Familie zusammen erleben können, was Gott tun kann, wenn wir vergeben.
Autor: Mike Clear (ParentCue)
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