Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie viele Weihnachtsmomente ich schon erlebet habe, in denen ich total erschöpft und enttäuscht war. Ich liebe Vorfreude, Trubel und Aufregung. Und ich hasse Enttäuschungen. Es ist jedes Jahr dasselbe: Mit den hohen Erwartungen und großen Hoffnungen, steigt auch das Potential für große Enttäuschungen.
Als ich Kind war, ging es dabei nur darum, dass ich nicht das richtige Spielzeug, die richtige Größe oder die richtige Variante bekommen hatte. Doch als ich älter wurde, ging es um bedeutsamere Enttäuschungen. Ich denke, Weihnachten ist die Zeit, in der der Graben zwischen den Erwartungen, wie es sein sollte und der Realität, wie es wirklich ist, am größten ist. Es ist eine Zeit der Hoffnung, der eine harte Ernüchterung folgt.
Es ist eine Zeit der chaotischen Familientreffen, die mehr emotionale Stabilität, Demut und Gnade fordern, als du aufbringen kannst. Ungelöste Konflikte, die sich in eiskalter Stille oder feurigen Ausbrüchen bemerkbar machen. Begeisternde und bezauberte Kinder, die sich schleichend in unablässig fordernde kleine Monster verwandeln. Wir nehmen plötzlich unsere Verluste wahr: Der Ehemann, der nicht da ist. Die Kinder, die nicht nach Hause kommen. Die Eltern, die nicht mehr da sind.
Eigentlich sollte es friedlich sein, voller Freude, voller Hoffnung, magisch. Und doch ist es für ganz viele genau das nicht. Aber was ist, wenn wir daran etwas ändern könnten. Lewis Smedes sagte einmal „Freude ist Dankbarkeit“. Damit meinte er: Freude ist für jeden verfügbar. Sie ist nicht begrenzt verfügbar. Freude ist nicht Glück. Es ist nicht Perfektion. Freude ist nicht, so tun als ob. Es ist nicht Dinge schön zu reden oder weg zu reden. Und Freude ist nicht, alles im Griff zu haben.
Freude ist Dankbarkeit für die Dinge, die gut sind, selbst wenn so viel nicht gut ist.
Wir können Freude haben. Denn wir können dankbar sein - selbst in herausfordernden Zeiten.
Lass uns nach den Guten Dingen Ausschau halten. Lass uns nach einem Grund suchen - auch wenn es nur irgendeiner ist - dankbar zu sein. Du musst dich nicht damit abmühen, der ganzen Welt Freude zu bringen, aber bringe Freude in DEINE Welt.
Unsere Kalender werden immer noch voll sein, unsere Familien immer noch chaotisch, unsere Kinder immer noch hauptsächlich auf die Geschenke und die Süßigkeiten fokussiert.
Doch wir haben die Möglichkeit, über unsere Stimmung in dieser Zeit zu entscheiden. Eine Zeit, in der wir uns daran erinnern, dass Gott in unser Chaos gekommen ist, weil er uns so sehr liebt. Lass uns zuallererst dafür dankbar sein.
Autor: Sarah Anderson Original Artikel: https://theparentcue.org/joy-in-the-chaos/
Ins Deutsche übersetzt von Nora Wendt. (Die Übersetzung enthält einige inhaltliche Anpassungen.)
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