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Wie du in deinem Alltag qualitative Zeit mit deinem Kind verbringen kannst - Teil 4: Bettzeit



4. Bettzeit


Deine Rolle: Seelsorger/in

Kommunikationsform: vertraute Gespräche

Ziel: Nähe aufbauen


Die Bettzeit ist die letzte der vier Tageszeiten. Es ist die Zeit ganz am Ende des Tages. Es ist die Zeit, in der wir als Eltern in der Regel geschafft sind und uns ausgelaugt fühlen. Wir freuen uns schon auf die ruhige Phase, wenn die Kinder endlich im Bett sind und wir endlich mal entspannen können. Es kann deswegen passieren, dass wir diese Zeit einfach nur als ein letztes ToDo auf unserer Tagesliste möglichst schnell abhaken wollen. Doch dann verpassen wir das Potenzial, das in dieser Tageszeit steckt. Wir müssen der Versuchung widerstehen, diese Zeit möglichst schnell hinter uns bringen zu wollen.


Nicht jeder Abend mit unseren Kindern wird magisch sein. Doch wenn wir mit dem, was wir haben, das Beste geben, werden wir das ein oder andere Mal erstaunt sein, was wir zurückbekommen.


Abends ist die natürliche Zeit, in der uns, die Dinge, die wir den Tag über erlebt haben, noch einmal durch den Kopf gehen. So geht es auch unseren Kindern. Sie denken daran, wie lecker die Pizza war und sie grübeln darüber nach, wie sie nur das Spielzeug verlieren konnten. Du kannst die Bettzeit nutzen, um zu entdecken, was deinem Kind am Herzen liegt. Frage dein Kind, was es an diesem Tag Lustiges erlebt hat oder was es traurig gemacht hat.


Die Bettzeit ist auch die Zeit, in der Ängste und Sorgen in deinem Kind hochkommen können. Du kannst für dein Kind die Rolle eines Seelsorgers/ einer Seelsorgerin einnehmen und ihm Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.


Die Bettzeit ist die Zeit, in der besonders eine Wahrheit für dein Kind unglaublich wertvoll ist: Gott ist immer bei dir! Nutze die Bettzeit, um deinem Kind diese Wahrheit nahezubringen.


Dein Ziel während der Bettzeit ist es, Nähe und Vertrauen zu deinem Kind aufzubauen und ihm Mut zuzusprechen. Es ist auch der Moment, in dem du deinem Kind zeigen kannst, was du in ihm siehst. Sag ihm, was dir an diesem Tag besonders an ihm aufgefallen ist. Lobe es für die positiven Dinge, die es an dem Tag getan hat. Dein Kind braucht es zu wissen, dass du für es da bist und dass du für es bist.


Wenn unsere Kinder noch klein sind, verbringen wir die Bettzeit noch am ehesten mit ihnen gemeinsam. Doch auch wenn unsere Kinder älter sind – und die Zeit anders aussehen wird, können wir das Potenzial, das in dieser Zeit steckt, noch nutzen.


Abends wenn es dunkel wird, können sich die tiefgehendsten Gespräche mit unseren Kindern entwickeln. Gespräche, in denen sie plötzlich anfangen ihr Herz zu öffnen und wir ihnen ganz nahe sein können. Wir können diese Gespräche nicht planen, aber wir können dafür sorgen, dass wir da sind, damit sie passieren können.


Nicht jede gemeinsame Zeit mit unseren Kindern fühlt sich wie ein Gewinn an. Nicht jede gemeinsame Zeit fühlt sich bedeutungsvoll an. Doch wir können im Alltag Ausschau nach Möglichkeiten halten, wir können das geben, was wir haben und wir werden erleben, dass die schönsten Momente mit unseren Kindern die kleinen gemeinsamen Momente sind, die mitten im Alltag stattfinden.

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