
Die ersten Jahre haben wir in meiner Familie nicht sehr darauf geachtet, worüber und wie wir reden. Meine Kinder waren so klein, dass wir dachten, dass sie eh nicht viel von dem verstehen, was wir sagen. Doch inzwischen habe ich gemerkt, wie unglaublich es ist, was meine Kidner alles aufnehmen. Das Gehirn meiner Kinder ist wie eine Festplatte. Das, was gesagt wird, speichern sie für immer in ihren Köpfen ab. Und dann wiederholen sie es in den komischsten Situationen:
„Ich brauche ein paar Minuten für mich.“
„Was in aller Welt ist hier denn passiert?!“
„Dieses Haus ist das reinste Chaos!“
Es kann sehr lustig sein, was schon alles aus dem Mund eines Kindes kommt - außer du bist die Mutter dieses Kindes. Dann ist es meistens eher peinlich...
Letzte Woche durfte ich mit meinem Vierjährigen etwas unglaublich Schönes erleben. Mein Sohn wollte seinem besten Freund einen Brief schreiben und hat mich gefragt, ob ich seine Worte für ihn aufschreiben kann. Ich hab mir gedacht, dass das bestimmt interessant wird, und hab mich zu ihm gesetzt.
„Lieber Levi,“, fing mein Sohn sehr selbstsicher an, „Gott liebt uns. Sei stark und mutig. Gott hilft uns, nett zu sein. Sei stark und mutig. Sei freundlich und nett. Koche mit deinem Papa. Bete so viel wie du kannst. Bete und bade jeden Abend. Hab keine Angst.“
Während ich schrieb, dachte ich mir nur:
„Schreib einfach und sag jetzt nichts! Das ist ja der Wahnsinn!“ Normalerweise liebe ich es, solche Situationen zu unterbrechen und sie zu benutzen, um meinem Sohn etwas Wertvolles beizubringen und weiterzugeben. Doch diesmal hielt ich meinen Mund und hörte einfach nur zu.
„Sei stark und mutig.“
„Bete so viel wie du kannst.“
„Bade jeden Abend.“
Es geht nicht einfacher.
Manchmal, wenn du deine Kinder einfach erzählen lässt und zuhörst, findest du richtige Juwelen. Sicher, du findest auch heraus, wie oft du deinem Kind sagst, dass es seine Hände waschen soll, dass es seinen Teller aufessen soll und dass es „Danke“ sagen soll. Doch da gibt es noch viel mehr bedeutungsvolle Wahrheiten, die dein Kind in seinem Kopf abspeichert.
Mit der Zeit fing ich an, zu verstehen, dass ich nicht immer nachfragen, unterbrechen oder darum ringen muss, dass mein Kind wichtige Wahrheiten wiederholt. Wenn ich einfach still bin, kann ich zuhören, was ihn beschäftigt und was er verinnerlicht.
Wenn es darum geht, was wir als Eltern zu unseren Kindern sagen sollten, dann sollten wir lieber weniger sagen, mehr zuhören und dann die Worte, die wir sagen, weise auswählen. Denn sie werden hängen bleiben!
Autor: Sarah Anderson Original Artikel: https://theparentcue.org/the-words-that-stick/
Ins Deutsche übersetzt von Nora Wendt (Die Übersetzung enthält einige inhaltliche Anpassungen.)
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