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Was ich als Elternteil von Kleinkindern wirklich brauche



Bevor wir ein Kind hatten, hat uns ein Freund einmal folgenden Satz gesagt: „Kinder schaffen es, dein Leben gleichzeitig zu ruinieren und wunderschön machen.“ Jetzt, wo wir Eltern von einem Einjährigen und einem Dreijährigen sind, können wir dem nur zustimmen. Genauso sieht unser momentanes Leben aus.


Wir lieben unsere Kinder. Wir lieben unser Leben. Und wir sind müde und erschöpft.

Jeden Tag gibt es Höhen und Tiefen. In dem einen Moment sind meine Kinder so süß, wenn sie sich an mich drücken und herzhaft lachen. Und im nächsten Moment, wenn wir zu Mittag essen wollen, will unser sowieso schon dürrer Dreijähriger keinen einzigen Bissen essen. Dafür isst unser 18 Monate alter Sohn umso wilder, schmeißt dabei alles aus seiner Schale und heult dann, weil er das Essen wiederhaben will. Wenn ich dann zum 17. Mal den Besen raushole, frage ich mich, wie viele dieser Mahlzeiten ich noch überstehen muss, bis diese Phase vorbei ist.


Klar, ich höre immer wieder von anderen Eltern, dass meine Söhne schon ihren Schulabschluss haben werden, noch bevor ich mit der Wimper zucken kann. Doch in solchen Momenten hilft mir das nicht wirklich weiter.


Was ich brauche, sind andere Mütter und Väter von Kleinkindern, die mir - in den kurzen Pausen zwischen „Nicht an deinem Schuh lecken!“ und „Komm da wieder herunter!“ - erzählen, dass es für sie genauso herausfordernd ist und sie ihr Bestes geben, auf dem Weg zu lernen.

Was ich brauche, sind Mütter und Väter von erwachsenen Kindern, die sich daran erinnern, wie herausfordernd Kleinkinder sind, und die mich dennoch davon überzeugen, dass es sich mehr als lohnt, sich in diese kleinen Erwachsenen zu investieren.

Was ich brauche, sind Freunde, die keine Eltern sind, die mich daran erinnern, dass Muttersein oder Vatersein meine im Moment bedeutendste Rolle und doch nicht meine einzige Rolle ist. Es wird andere Phasen in meinem Leben geben, in denen ich auch die anderen Rollen, zu denen Gott mich geschaffen hat, wieder mehr ausleben kann.


In Geschichten ist es so, dass die wundervollsten Momente fast immer durch vorausgegangene Herausforderungen entstehen. Umso größer die Herausforderungen sind, die wir jetzt überwinden, umso wunderbarer wird unsere Familiengeschichte werden. Letztendlich müssen wir uns immer wieder an Gott wenden, den Meister des Geschichtenerzählens, und ihm vertrauen, dass er dabei ist, mit unserer Familie die beste Geschichte überhaupt zu erzählen.




 

Ins Deutsche übersetzt von Nora Wendt (Die Übersetzung enthält einige inhaltliche Anpassungen.)

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