top of page

Was du beachten solltest, wenn du Fotos von deinem Kind in sozialen Medien teilst



Schnell sind wir als Eltern dabei, Fotos von unseren Kindern online zu posten, ohne darüber nachzudenken, was das für Folgen haben könnte. Ohne Scham teilen wir das Leben unserer Kinder mit der online Welt.

Doch dürfen wir als Eltern überhaupt einfach so Fotos von unserem Kind im Internet teilen? Haben unsere Kinder ein Mitspracherecht? Was sollte ich als Elternteil bei dem Thema beachten?


Wenn es darum geht, wie sich unsere Kinder online verhalten, mit was sie sich beschäftigen und was sie von sich preisgeben, ist es uns als Eltern wichtig, dafür zu sorgen, dass unsere Kinder online sicher sind. Digitale Sicherheitslücken, die unsere Kinder gefährden könnten, versuchen wir ausfindig zu machen und zu beheben. Doch wie sieht es eigentlich mit unserem eigenen Umgang mit digitalen Medien aus? Achten wir darauf, was wir online preisgeben oder sind wir blind für die Sicherheitslücken in unserer eigenen digitalen Welt?


Unsere eigene Sicherheit und unsere Privatsphäre in der online Welt ist genauso wichtig, wie die unseres Kindes. Indem wir uns selbst schützen, schützen wir unser Kind.


Hier sind ein paar Tipps, was du beachten solltest, wenn du Fotos von deinem Kind in sozialen Medien teilst:


Benutze deinen gesunden Menschenverstand

Klar, wir genießen es, die schönen, süßen und lustigen Momente mit unseren Kindern mit unseren online Followern zu teilen. Doch wir sollten uns immer wieder bewusst machen, dass es das Leben unseres Kindes ist, das wir da der Öffentlichkeit präsentieren.

Du solltest in jedem Fall darauf achten, nie etwas zu posten, was Details zur Persönlichkeit deines Kindes preisgibt (z.B. den vollen Namen oder Geburtsdatum). Auch sollten die Inhalte keine Auskunft darüber geben, an welchem Ort sich dein Kind gerade oder regelmäßig aufhält.


Beziehe dein Kind altersgerecht mit ein

Was viele Eltern nicht wissen oder vergessen: Kinder haben, wie jeder andere Mensch auch, ein Persönlichkeitsrecht. Unsere Kinder haben ein Recht darauf, dass ihre Ehre nicht verletzt und ihre Person geschützt wird. Das Persönlichkeitsrecht ist auch nicht von einem Alter abhängig, wie viele Eltern irrtümlich glauben.

Natürlich wissen wir, dass wir unser einjähriges Kind nicht um Erlaubnis fragen können. Juristen sprechen davon, dass Kindern im Kleinkindalter noch die „Einsichtsfähigkeit“ fehlt. Nach dem Gesetz tragen die Eltern die persönliche Sorge für das Kind und vertreten es bei rechtlichen Angelegenheiten. Für Kleinkinder heißt das, dass die Eltern selbst die Einwilligung erteilen können, sie müssen dabei aber das Wohl des Kindes im Blick haben.

Wird ein Kind älter und erreicht die nötige „Einsichtsfähigkeit“, sollte es selbst ein Mitspracherecht haben. Frage dein Kind, wie es sich damit fühlt, wenn du das Foto von ihm online postest. Zeige ihm, dass du seine Meinung und seine Gefühle ernst nimmst und respektierst.

Mit dem, was du online von deinem Kind preisgibst, erschaffst du einen digitalen Fingerabdruck deines Kindes - und das noch bevor dein Kind selbst das erste Mal online aktiv sein wird.


Stelle Familienregeln auf

Wenn dein Kind selber anfängt, digitale Medien zu nutzen, könnt ihr gemeinsam Familienregeln aufstellen, für das, was online gepostet werden darf. Sprecht gemeinsam darüber, mit was sich jeder von euch wohlfühlt und wo für euch eure Grenzen sind. Zeige deinem Kind, dass du genauso darum bemüht bist, dich an eure Familienregeln zu halten, wie du es von ihm erwartest.


Überarbeite deine eigenen Privatsphäre-Einstellungen

In dem Moment, in dem du online etwas postest, ist es außerhalb deiner eigenen Kontrolle. Wenn ein Foto erst einmal im Internet ist, kannst du nicht mehr bestimmen, wo es überall landen wird und was alles damit passieren wird. Alle Fotos, die wir ins Netz stellen, können andere herunterladen oder mithilfe von Screenshot und Screenrecording Funktionen speichern. Selbst wenn wir das Foto später wieder löschen sollten, kann es schon auf zig anderen Geräten abgespeichert sein.

Achte darauf, sehr private und intime Fotos wirklich auch nur mit Personen zu teilen, die du privat kennst. Anstatt jedes Foto über den gleichen Instagram Kanal zu teilen, kannst du private Fotos z.B. nur an einzelne Personen per Nachricht schicken oder in einer Online Cloud mit einer ausgewählten Personengruppe teilen.


Faustregel: Teile nur das von deinem Kind online, womit du dich an seiner Stelle wohlfühlen würdest.

Stell dir vor, jemand würde das, was du von deinem Kind veröffentlichen willst, von dir veröffentlichen. Wie würdest du dich damit fühlen? Ich weiß, dass die Badezeit deines Kindes voller süßer Momentaufnahmen steckt. Doch wie würdest du dich fühlen, wenn jemand ein Foto von dir halbnackt in einer Badewanne veröffentlichen würde? Überlege bei jedem Foto, ob du dich damit wohlfühlen würdest und entscheide danach, was du auf welcher Plattform teilst.




 

(Ins Deutsche übersetzt von Nora Wendt. Übersetzung kann inhaltliche Anpassungen enthalten.)

25 Ansichten0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen
bottom of page